Man hat sich Ewigkeiten nicht gesehen und kennt sich eigentlich auch nicht besonders gut. Dann trifft man wieder aufeinander, umarmt, unterhält sich und lacht gemeinsam, als wäre man schon immer die besten Freunde gewesen.

 

Solche Begegnungen sind bei den Pfadfindern völlig normal und ein schöner Teil des Pfadfinderdaseins. Besonders toll ist es, wenn solche Situationen auch über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg zustande kommen.

Dieses Jahr war es bei uns kurz vor Pfingsten wieder einmal soweit, denn es fand die bereits siebte Begegnung zwischen uns und unserer ukrainischen Partnergruppe statt. Als die ukrainischen Pfadfinder am Abend des 1.6. an unserem Pfadfinderheim ankamen, gab es somit einige freudige Begrüßungen. Andere waren zurückhaltender, denn die Beteiligten an den Aktionen wechseln und so gab es für jeden auch wieder viele neue Gesichter. Nach ein paar einleitenden Worten und dem Austausch einiger kleiner Geschenke, wurden unsere 16 auf neun Gastfamilien aufgeteilt, wo sie die nächsten Tage wohnen würden.

 

Wie bei jeder uns
erer internationalen Begegnungen gab es auch in diesem Jahr wieder ein Thema, unter dem unsere Veranstaltungen standen. „Mit allen Sinnen“ war nun unser Motto. Am Sonntag starteten wir mit einem Ausflug nach Cuxhaven, wo wir bei dem Besuch eines Kletterparks die frische Seeluft schmeckten. Schon an diesem ersten Tag hatten wir gemeinsam viel Spaß, als zum Beispiel einige mehrfach in den Seilbahnen hängenblieben und wir während der Autofahrt nach dem verzweifelten Versuch das Wort „krümeln“ zu erklären erstaunt feststellen mussten, dass das „Krümelmonster“ und die „Sesamstraße“ den Ukrainern völlig unbekannt waren. Auch das gemeinsame abendliche Grillen wurde für einen weiteren Austausch interessanter Informationen über unsere jeweiligen Heimatländer genutzt bevor sich dann alle gesättigt und müde auf den Heimweg machten.

 

Unser Montagsmotto lautete „Hören“ und so trafen wir uns nachmittags am Rathaus, um von unserem Bürgermeister Harald Koetzing etwas über Harsefeld zu erfahren. Zuvor hatten die Ukrainer mit Niklas und mir bereits Harsefeld erkundet, während die anderen deutschen Gastgeber zur Schule gehen mussten und so lediglich den Harsefelder Unterricht genießen konnten. Nachdem unsere Gäste also schon Kirche, Klosterpark und den Garten der Steine besichtigt hatten, ging es nun ins Rathaus, wo dem Bürgermeister nach ein paar Worten zu unserem Ort Fragen gestellt werden konnten. Der Abend wurde in den Gastfamilien mit Abendbrot , Spielen oder einfach netten Gesprächen verbracht.

 

Am Dienstagsprogramm nahmen nun wieder Gäste und Gastgeber gemeinsam teil und wir machten uns 

unter dem Motto „Sehen“ auf, um Hamburg zu erkunden. Zunächst gab es im Miniaturwunderland viel zu entdecken und nachdem wir noch eine kurze Pause am Fuße der Elbphilharmonie eingelegt hatten, besuchten wir den „Dialog im Stillen“. Dieser Programmpunkt war für unsere sprachlich gemischte Gruppe besonders interessant und zeigte, dass wir nicht die gleiche Sprache sprechen müssen, um kommunizieren zu können. Am Abend trafen sich einige der Älteren, um gemeinsam zu essen und danach etwas zu Spielen. Zweiteres stellte sich zunächst als schwierig heraus, da die Spielauswahl nicht sehr groß, eine leichte Sprachbarriere vorhanden war und als man sich schon fast auf Poker geeinigt hatte, festgestellt werden musste, dass das eigentlich keiner der Beteiligten so richtig konnte. Zum Schluss kam dann der zum Tag passende Vorschlag Pantomime und alle hatten viel Spaß beim Vormachen und Erraten und Kommunikationsschwierigkeiten stellten kein Problem dar.

Mittwoch ging es dann für die deutschen Teilnehmer wieder zur Schule, wobei sie von ihren ukrainischen Gästen begleitet wurden, die ganz im Sinne des Tagesthemas in den deutschen Unterricht schnupperten, was später für interessante Gespräche über die Unterschiede in den Schulsystemen sorgte. Nachmittag und Abend wurden wieder individuell gestaltet.

 

Am Donnerstag verschlug es uns nach Bremerhaven ins Klimahaus, in dem wir unter unserem Thema „fühlen“ zunächst die verschiedenen Klimazonen durchliefen und uns im Anschluss über die Auswirkungen des Klimawandels informieren konnten. Den Abend verbrachten wir dann gemeinsam im Pfadfinderheim, wo wir von unseren Gästen mit traditioneller ukrainischer Borschtsch bekocht wurden, ein großes Kickerturnier veranstalteten und auf dem Schulhof Basketball spielten.

 

Den Freitag gingen wir eher gemütlich an und während die Gastgeber in der Schule waren, besuchten die 

Gäste das Freibad. Um 16:00 Uhr fuhren ukrainische und deutsche Teilnehmer mit dem restlichen Stamm im Bus Richtung Immenhausen, wo sie einige Stunden später auf dem Landespfingstlager eintrafen.

 

Hier gehts zum

Bericht zum LandesPfingstLager 2019

 

Am Montag machten wir uns dann nach ein paar schönen Lagertagen wieder auf den Heimweg und trafen uns am Abend mit allen Teilnehmern dieser Begegnung für ein Abschlussessen mit Kegeln.

 

Dienstagabend flogen unsere Gäste zurück in die Ukraine. Zuvor hatten wir noch einen schönen Tag in Bremen verbracht, wo wir nach ein bisschen gemeinsamem Sightseeing, Freizeit hatten, die unter anderem zum Einkaufen oder Essen genutzt wurde. Dann hieß es auch schon Abschied nehmen und wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

Gut Pfad,
Svetlana

 

 

Förderung durch das BMFSFJ

Dieses Projekt wie auch alle vorangegangenen Projekte wurde gefördert durch den Kinder- und Jugendplan des BMFSFJ – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie den Landkreis Stade 

https://www.bmfsfj.de

Schreibe einen Kommentar